Unser Zuhause auf vier Rädern leistet uns Jahr für Jahr treue Dienste. Damit das auch so bleibt, lohnt es sich, das Wohnmobil regelmäßig zu pflegen und kontinuierlich in Schuss zu halten.
Wir haben euch die wesentlichen Pflegetipps für euer Wohnmobil in chronologischer Reihenfolge (Pflege von außen nach innen) in unserem Artikel zusammengefasst.
Außenpflege
Waschen mit dem Hochdruckreiniger: Um euer Fahrzeug nicht zu beschädigen, haltet unbedingt einen Mindestabstand von ca. 70 cm zu eurem Fahrzeug ein. Um die Reifen nicht zu beschädigen, sollten diese nicht mit dem Hochdruckreiniger gereinigt werden. Gleiches gilt für Außen-Beklebungen. Die Wassertemperatur darf 60°C nicht überschreiten.
Verzichtet außerdem darauf, den Wasserstrahl direkt auf Türspalten, Dichtungen, Lüftungsgitter, elektrische Anbauteile oder Steckverbindungen zu halten. So vermeidet ihr, dass Wasser in den Innenraum eindringen kann.
Waschen des Fahrzeugs: Ihr solltet euer Wohnmobil nicht in einer Waschstraße reinigen, da auch hier die Gefahr zu hoch ist, dass Wasser in euer Fahrzeug eindringt.
Die Außenapplikationen und Anbauteile aus Kunststoff reinigt ihr idealerweise mit reichlich warmen Wasser, Geschirrspülmittel und einem weichen Tuch. Der Geheimtipp für hartnäckigen Schmutz ist Geschirrspülmittel.
Pflege: Oberflächen aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) reinigt ihr mit einem milden Reinigungsmittel oder einer Politur für GfK Oberflächen. Diese sind im Fachhandel erhältlich.
Anbauteile aus GFK könnt ihr regelmäßig mit einem Poliermittel nachbehandeln. Das Poliermittel versiegelt die Oberfläche und vermeidet eine Vergilbung der Anbauteile. Wir empfehlen euch außerdem, die Gummidichtungen an Türen und Stauraumklappen mit Talkum einzureiben. Die Schließzylinder an Türen und Stauraumklappen könnt ihr mit Grafitstaub behandeln.
Fensterscheiben aus Acrylglas: Acrylglas-Fensterscheiben benötigen eine ganz besonders sorgfältige Behandlung, da sie sehr empfindlich sind. Reibt die Acrylglas-Fensterscheiben niemals trocken ab, da die Staubkörner die Oberfläche beschädigen können. Hier genügt reichlich warmes Wasser, etwas Geschirrspülmittel und ein weiches Tuch. Für die Reinigungsnachbehandlung eignet sich ein Acrylgas-Reiniger mit antistatischer Wirkung. Eine Acrylglas-Politur bietet sich an, wenn ihr kleine Kratzer behandeln wollt. Vermeidet die Nutzung von Glasreiniger mit chemischen, scheuernden oder alkoholhaltigen Zusätzen. Diese sorgen dafür, dass die Scheiben vorzeitig spröde werden und gegebenenfalls Risse bilden.
Unterboden: Der Fahrzeugunterboden ist teilweise mit alterungsbeständigem Unterbodenschutz beschichtet. Bei Beschädigungen solltet ihr den Unterbodenschutz sofort ausbessern. Diese Flächen solltet ihr nicht mit Sprüh-Öl behandeln. GFK-verkleidete Unterböden sind nur mit dafür geeigneten Pflegeprodukten zu behandeln.
Wassertank: Zur Reinigung des Wassertanks empfiehlt sich die Nutzung eines kunststoffverträglichen Reinigungsmittels aus dem Fachhandel. Das Reinigungsmittel lasst ihr entsprechend der Herstellerangaben einwirken. Hierzu alle Ablassöffnungen und -hähne schließen. Im Nachgang wird die Wasseranlage entleert, wobei das Gemisch aus Wasser und Reinigungsmittel fachgerecht entsorgt werden muss. Zum Spülen die gesamte Wasseranlage mehrmals mit Trinkwasser befüllen und wieder entleeren.
Abwassertank: Die Reinigung des Abwassertanks erfolgt nach jeder Benutzung. Dafür sollte der Tank entleert und anschließend gründlich mit Frischwasser durchgespült werden.
Wasseranlage desinfizieren: Zur Desinfektion der Wasseranlage gibt es spezielles Desinfektionsmittel im Fachhandel. Die Anwendung des Gemisches erfolgt gemäß der Herstellerangabe. Nach der Anwendung von Desinfektionsmittel spült ihr die gesamte Wasseranlage mehrmals mit Trinkwasser.
Innenpflege
Flecken im Inneren des Wohnmobils solltet ihr – wenn möglich – immer sofort behandeln. Kunststoffteile im Toiletten- und Wohnraumbereich benötigen wegen ihrer Empfindlichkeit eine besonders sorgfältige Behandlung. Verzichtet hier auf den Einsatz von sandhaltigen Scheuermitteln um einer Versprödung oder Rissbildung vorzubeugen.
In die Abflussöffnungen dürfen keine ätzenden Mittel oder kochendes Wasser geschüttet werden. Dies beschädigt die Abflussrohre und Siphons. Verzichtet auf den Einsatz von Essigessenz zum Reinigen der Toilette und der Wasseranlage. Die Essenz kann Dichtungen und Teile der Anlage beschädigen.
Möbelflächen und -griffe, Leuchten und sämtliche Kunststoffteile im Innenbereich sind idealerweise mit einem Woll-Lappen zu reinigen. Hier könnt ihr dem Wasser einen sanften Reiniger hinzugeben. Polsterstoffe mit Polstertrockenschaum sind nur mit einem milden Waschmittel zu reinigen. Polsterstoffe sollten ansonsten professionell gereinigt werden. Die Bezüge aus Kunstleder könnt ihr regelmäßig mit einem saugfähigen Tuch oder Schwamm säubern. Hier unbedingt mit klarem Wasser nachwischen. Gleiches gilt auch für Teflon-Bezüge.
Gardinen und Stores sind in der chemischen Reinigung am besten aufgehoben. Vorhandenen Teppichboden könnt ihr bei Bedarf mit Teppichschaum reinigen und absaugen. Für die Reinigung von PVC-Böden nutzt ihr idealerweise ein mildes, seifenhaltiges Reinigungsmittel.
Greift bei der Reinigung der Spülbecken und des Gaskochers nicht auf sandhaltige Scheuermittel zurück. Diese Reinigungsmittel verursachen Kratzer und Riefen.
Insektenschutz an den Türen, Fenstern und Dachhauben lassen sich mit einer weichen Bürste abbürsten oder mit einem Bürstenaufsatz des Staubsaugers absaugen. Bei Verdunklungsrollos könnt ihr ähnlich verfahren. Fett oder hartnäckigen Schmutz lässt sich mit einer 30 °C warmen Seifenlauge (Kernseife) entfernen.
Bordtechnik: Vor dem Einwintern sollte das Wassersystem unbedingt gereinigt und desinfiziert werden. Außerdem solltet ihr die Bordbatterie nach eurer letzten Tour im Herbst abklemmen, ausbauen und an einem trockenen Ort lagern. Die Gashähne sind dann zu schließen und die Gasschläuche sowie die Druckminderer von den Flaschen abzuschrauben.
Wie ihr sicher bereits beim Lesen bemerkt habt, nimmt die Pflege des Wohnmobils einiges an Zeit in Anspruch. Ihr werdet aber sehr schnell bemerken, dass sich dieser Aufwand in jedem Fall lohnt und ihr eurem Wohnmobil so ein langes, gepflegtes Leben ermöglicht. Sprecht uns gerne an, falls ihr Fragen zu den aufgeführten Reinigungstipps habt.